Feuchtigkeit in Gebäuden bietet beste Bedingungen für Schimmelpilze. Dabei können feuchte Stellen in Zimmerecken und Fensternischen ganz verschiedene Ursachen haben: Zu hohe Luftfeuchtigkeit, falsche Möblierung oder bauliche Mängel. Wird dann nicht ausreichend gelüftet, können sich Schimmelpilze leicht ausbreiten. Wir informieren Sie, worauf Sie achten müssen, damit Schimmelpilze in Ihren vier Wänden keine Chance bekommen. Sollten sich die ungebetenen Gäste bereits ausgebreitet haben, dann finden Sie in weiteren Blogbeiträgen Informationen zur Bekämpfung.

Schimmelpilze und deren Sporen sind in allen Lebensräumen vorhanden und haben im natürlichen Stoffkreislauf die wichtige Funktion der Zersetzung von organischen Substanzen. Schimmelpilze gibt es in vielen Varianten, wovon nur wenige Arten giftig sind. Ebenfalls verursachen nur einige wenige Arten Schäden an Gebäuden. Die Sporen dienen der Verbreitung und sind mikroskopisch klein. Sie schweben in der Luft und können eingeatmet werden. In den eher feuchten Jahreszeiten wie Frühjahr und Herbst gibt es eine erhöhte Sporenkonzentration in der Außenluft. Im Sommer kann ein feuchtwarmer Tag die Konzentration schlagartig erhöhen.

Geänderte Bauweise und erhöhter Wasserverbrauch:

Alte Häuser haben oftmals undichte Fenster und vor allem ein luftdurchlässiges Dach.  Außerdem verbrauchen wir viel mehr Wasser als früher und die Wäsche wird heutzutage oft in der Wohnung gewaschen und getrocknet. Bleibt das Lüftungsverhalten gleich, führt die dichtere Bauweise zwangsläufig zu einer höheren Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen. Ein neues, der Bauweise angepasstes Lüften ist deshalb dringend notwendig.

Änderung des Wohnverhaltens:

Auch ein neuer Wohnungsnutzer kann durch sein anderes Lüftungsverhalten eine erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Wohnung verursachen. Beispiele: Wird eine Fensterbank ganz mit Pflanzen zugestellt, so kann man das Fenster zum Lüften nicht ganz öffnen. Oder es wird Wäsche im Zimmer getrocknet und dadurch die Feuchtigkeit im Raum regelmäßig erhöht.

Neue Fenster verändern das Raumklima:

Wenn alte Fenster beschlagen, dann signalisieren sie den Bewohnern deutlich, dass Lüften angesagt ist. Moderne Fenster beschlagen deutlich weniger, da sie mit einem höheren Wärmeschutz und höherer Dichtigkeit ihren Beitrag zur Energieeinsparung und Behaglichkeit leisten. Werden neue Fenster eingebaut, kann es vorkommen, dass die Temperatur der ungedämmten Außenwandoberfläche sogar niedriger ist als die der Fenster. Die mögliche Folge: Es bildet sich Tauwasser an den Außenwänden. Um dies zu vermeiden, sollte gleichzeitig die Außenwand gedämmt werden. Ist dies nicht möglich, sollte eine Erwärmung und Trocknung durch Luftzirkulation ermöglicht werden, indem die Möbel einem Abstand von 10 bis 15 cm zu den Außenwänden haben. Häufigeres Stoßlüften ist jetzt notwendig.

Wärmebrücken:

Unter Wärmebrücken versteht man örtlich begrenzte Schwachstellen an Bauteilen, die Wärme schneller nach außen ableiten als die umgebenden Flächen, also wesentlich schlechter wärmedämmend wirken. Die raumseitig niedrigere Oberflächentemperatur kann unter winterlichen Bedingungen zu Tauwasser oder Schimmelpilzwachstum führen. Ursache dafür sind unter anderem ungenügende und falsch durchgeführte Sanierungsmaßnahmen, bauphysikalisch unzureichende Konstruktionen, bei denen der erforderliche Mindestwärmeschutz nicht eingehalten wurde. Um Schimmelpilzen vorzubeugen, sollte die raumseitige Oberflächentemperatur nicht unter 12,6°C absinken. Dies erreicht man am besten, wenn man eine das gesamte Bauwerk einhüllende Wärmedämmung anbringt, z.B. in Form eines Wärmedämm-Verbundsystems an der Fassade. Dadurch wandert die gesamte Baukonstruktion auf die „warme Seite“ der Dämmung und die Wärmebrücke wird vermieden.

Schimmelpilze im Keller – ein Sommerproblem:

In den kühlen Kellerräumen kann die warme und feuchte Außenluft, die im Sommer beim Lüften in die Räume gelangt, zu Tauwasserbildung an den kühlen Wandoberflächen des Kellers führen. Hier sollte das Lüften auf die Nachtzeit verschoben werden. In manchen Kellern ist es in den Sommermonaten notwendig, den Räumen Wärme zuzuführen – z. B. durch kontrollierte warme Luftzufuhr mit einer unkritischen Luftfeuchtigkeit. Zur zuverlässigen Minderung des Schadensrisikos sollten auch unbeheizte Keller erhöhten Wärmeschutz erhalten.