Ausschnitt aus der NWZ:

Kreis Göppingen. Jürgen Hofele aus Donzdorf wurde bei der Innungsversammlung zum neuen Obermeister gewählt. Er folgt damit auf Jürgen Schmid aus Ebersbach, der die Innung seit 1996 geführt hatte. Schmid bleibt Kreishandwerksmeister. Andreas Hinterschweiger und Markus Scheurer sind Stellvertreter. Neu in den Vorstand wurde Cengiz Yasar aus Eislingen gewählt.

Wir Freuen uns sehr, in dieses Amt einzutreten und bedanken uns bei allen für das entgegengebrachte Vertrauen!
Gerne können Sie sich auch noch meinen Obermeister Steckbrief durchlesen der zu diesem Anlass erstellt wurde:

 

Obermeister Steckbrief

1. Obermeister bin ich geworden, weil …

… ich der Überzeugung bin, dass wir diese Tradition aufrechterhalten müssen, um uns im Bereich der Privatkundschaft zu behaupten. Im Bereich Baugesellschaften, also an Großbaustellen, ist uns der Markt genommen worden. Sehe im privaten Bereich die einzige Chance qualitativ hochwertig arbeiten zu dürfen. Um dies in der Innung und somit auch der Bevölkerung zu vermarkten, sind öffentliche Auftritte, Werbung und Schulung der Mitarbeiter erforderlich.

2. Welche Themen / Aufgaben möchten Sie als Obermeister in Ihrer Innung aktiv angehen / sind Sie bisher angegangen?

Die Innung sehe ich als eine große Firma, die den Arbeitsmarkt – vor allem im Privatkundenbereich – im Kreis Göppingen bedient. Hierzu möchte ich die Innungsmitglieder auch in Zukunft sensibilisieren. Die Auftragsbearbeitung einer Baustelle von der Vorkalkulation und der noch wichtigeren Nachkalkulation wird auch in den kommenden Innungsversammlungen immer wieder zu Gesprächsstoff führen. Neue Innungsmitglieder hier einzubinden erscheint mir ebenso wichtig, wie langjährige Mitglieder zu stärken. Auch der Gewinnung von Nachwuchs werde ich in den nächsten Jahren ein besonderes Augenmerk widmen.

3. Was verbuchen Sie als erfolgreichste Innungsaktion der letzten 2 Jahre?

Die Innungsschulungen im Hotel Becher mit bis zu 150 Teilnehmern und die Teilnahme am Tag des Handwerks und der Energie waren in den letzten Jahren immer wieder die Highlights.

4. Wo liegt bei Ihren Innungsveranstaltungen das Hauptaugenmerk?

Ohne interessante Innungsveranstaltungen, wo der Teilnehmer für sich umsetzbare Informationen mitnehmen kann, wird die Innungstätigkeit wohl stark nachlassen. So sehe ich als Obermeister immer die Aufgabe, die Innungsmitglieder am Ball zu halten. Informationen des Verbandes und aus dem Sachverständigenwesen werden möglichst zeitnah übergeben, ebenso werden Referenten aus der Industrie mit den Neuigkeiten auf dem Markt zu den Versammlungen eingeladen. Auch der offene Erfahrungsaustausch ist mir sehr wichtig. Den Innungskollegen hier nicht als Konkurrenten, sondern als Kollegen zu sehen, dürfte auch in Zukunft eine Herausforderung sein.

5. Wie sieht das Stimmungsbild in Ihrer Innung aus?

Es gibt hier Teilnehmer, mit denen man immer rechnen kann und auch leider sporadische Besucher, die nur zu besonderen Veranstaltungen kommen. Mein Wunsch wäre eine vollzählige Innungsversammlung zu erreichen. Bei unserer nächsten Sitzung am 29.06 erhält jedes Innungsmitglied eine Innungsjacke und ein Innungshemd. Dies wird natürlich nur bei der Innungsversammlung überreicht. Ein Innungsfoto mit allen Mitgliedern im neuen Outfit wäre mein Wunsch. Ob sich eine Veränderung der Teilnahme bei den Innungsversammlungen nach dem Obermeisterwechsel ergibt wird sich zeigen. Einen großen Auftritt aller Innungsmitglieder werden wir beim diesjährigen „Tag des Handwerks und der Energie“ am 22.09.2019 in Donzdorf haben. Hier werden wir alle mit einheitlicher Kleidung auftreten und zeigen, was das Stuckateurhandwerk kann.

6. Was sehen Sie als größte Herausforderung für das Gewerk der Stuckateure?

Um im Wettbewerb mit den nicht organisierten Betrieben zu bestehen sind sehr große Anstrengungen erforderlich. Innungsbetriebe müssen auch zukünftig besser informiert, handwerklich besser ausgebildet und mit deutlich sichtbar besseren Leistungen am Bau zu erkennen sein.

An der Baustelle gibt es heute kaum noch unterschiede zwischen Maler und Stuckateur. So müsste nun auch in der Tarifpolitik eine Angleichung stattfinden. Könnte mir hier durchaus auch eine Vereinigung des Maler- und Stuckateurhandwerks in Baden-Württemberg vorstellen. Mit unserem Neubau, dem Branchenzentrum Ausbau und Fassade in Rutesheim und der starken Mannschaft des SAF hätten wir sicherlich das Potenzial. Mal sehen was hier die Zukunft bringt.

Auch die vielen Einmannbetriebe im Maler- und Stuckateurhandwerk, die meist am Wochenende zu großen Betrieben wachsen, werden uns in Zukunft weiter Probleme machen. Einst als Ich-AG begonnene Betriebe wirken am Markt mit Dumpingpreisen und leider auch mit qualitativ sehr schlechten Ausführungen. Hier hat uns die Politik einen nicht vergleichbaren Wettbewerb eingebrockt, unter dem wir sehr wahrscheinlich noch lange leiden müssen.

Im Fliesenlegerhandwerk sieht man derzeit sehr große Anstrengungen, den Meistertitel wieder einzuführen. Hätte man uns Handwerker gefragt, welche Auswirkungen die Auflösung des Meistertitels hat, wäre dies nicht passiert.

Bei der Verteilung von Rechtsanwälten, Apotheken und Fachärzten, um nur einige Beispiele zu nennen, hat man den Eindruck, wurde dies bisher nach Gebieten besser gesteuert.